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Schilddrüse

DIAGNOSTIK UND THERAPIE

Ein Großteil der Weltbevölkerung leidet an einer Schilddrüsenkrankheit, eines der bekanntesten Symptome hierfür ist der Kropf - medizinisch Struma genannt.
Die Struma kann im Zusammenhang mit einer normalen Schilddrüsenfunktion (medizinisch Euthyreose genannt) einhergehen, aber auch das Symptom einer Über- oder Unterfunktion (Hyper- bzw. Hypothyreose) sein.

Schilddrüse

Um die auslösende Erkrankung in Erfahrung zu bringen, reicht eine Blutuntersuchung nicht aus.
Um eine sichere Diagnose stellen zu können, sind zusätzlich zur Blutuntersuchung eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) und eine Szintigraphie erforderlich.

Die Struma ist grundsätzlich behandlungsbedürftig, da eine Vergrößerung der Schilddrüse eine Kompression der Trachea (Verengung der Luftröhre) und umliegender Gefäße zur Folge haben kann. Meistens lässt sich die Struma sehr gut mit Iodid und/oder Schilddrüsenhormonen behandeln.
In manchen Fällen - in der Regel bei größeren Strumen mit Knotenbildung - ist eine Suppressions-Szintigraphie zur Sicherung oder zum Ausschluss bestimmte Formen der Schilddrüsenüberfunktion - die sogenannte Schilddrüsenautonomie - erforderlich. Wird diese durch sogenannte "heiße" Knoten hervorgerufen, wäre die Behandlung mit Iodid oder Schilddrüsenormonen falsch, stattdessen käme eine Radiojodtherapie, OP oder Echotherapie (die Sie in unserer Praxis durchführen lassen können) in Frage.
Bevor Sie mit der Echotherapie behandelt werden können, sind eine Reihe von Zusatzuntersuchungen wie z.B. die MIBI-Szintigraphie zum Ausschluß Malignität erforderlich.

Andere Formen der Schilddrüsenerkrankungen sind z.B. Autoimmunerkrankungen wie der Morbus Basedow. Bei diesem Erkrankungsbild gerät die Schilddrüse praktisch völlig außer Kontrolle, ist überaktiv und es kommt zur unkontrollierten vermehrten Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen ins Blut. Die Patienten leiden an einer oft sehr ausgeprägten Überfunktion und müssen insbesondere bei Entwicklung von Herzbeschwerden (kardialen Symptomen) behandelt werden. Dies geschieht primär medikamentös mittels die Schilddrüse "bremsender" Medikamente (Thyreostatika) oder - bei Versagen der medikamentösen Therapie - durch Entfernung der gesamten Schilddrüse mittels OP oder Radiojodtherapie.
Patienten mit diesem Erkranungsbild müsen jodhaltige Produkte oder Medikamente (Kontrastmittel) unbedingt meiden. Hilfreich ist die Einnahme von Selen zur Dämpfung des Krankheitsverlaufes.

Eine häufige Ursache für eine Unterfunktion ist z.B. die Hashimoto-Thyreoiditis. Sie ist praktisch die "Schwester-Erkrankung" der Basedow-Erkrankung und auch hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Der Körper bildet in diesem Fall Antikörper gegen die Schilddrüse, die sich langsam selbst zerstört. Auch hier beeinflusst Iod den Krankheitsverlauf ungünstig und muss gemieden werden. Selen hat sich auch in diesem Fall als unterstützende Behandlung bewärt und wird weltweit empfohlen.
Wenn Sie an einer Schilddrüsenerkrankung leiden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch Ihre Kinder betroffen sind, da diese meistenfalls vererbbar sind. Dies gilt auch im besonderen Maße für bösartige Erkrankungen der Schilddrüse.
Raucher sind im Übrigen erheblich gefährdeter an einer Schilddrüsenfehlfunktion zu erkranken als es Nichtraucher sind. Sehr häfig ist hierbei durch die beim Raucher chronische Reizung des Kehlkopfes die reaktiv auftretende Nikotin-induzierte Durchwanderungsthyreoiditis (DWT), die in der Regel eine Unterfunktion der Schilddrüse nach sich zieht durch Verlust von Schilddrüsenzellen, die entzündlich zerfallen bzw. abgebaut werden.

Einmal verlorengegangene Schilddrüsenzellen können im Übrigen nicht ersetzt werden oder sich erholen; eine einmal eingetretende Unterfunktion muss daher meist lebenslang mit Schilddrüsenhormontabletten behandelt werden.